Wohnen in einer chinesischen Kapsel: Mini-Häuser, die überall aufgestellt werden können

Historisch gesehen bedeutet das Leben auf kleinem Raum, sich anzupassen, Opfer zu bringen und den Wunsch nach Komfort zu unterdrücken. Heutzutage ist Micro-Housing jedoch fast zu einer Ästhetik geworden, die oft als bewusste Entscheidung dargestellt und manchmal sogar gewünscht wird. Der Trend zu Mini-Häusern reicht von winzigen Stadtwohnungen, die aus Renovierungsarbeiten entstanden sind, bei denen der Raum zwangsweise aufgeteilt oder ehemalige Gewerbe- oder Industrieflächen zurückgewonnen wurde, bis hin zu kleinen Wohnräumen mitten im Wald, die sich perfekt zum „Abschalten“ vom Alltagstrott eignen.

Diese Art von Faszination für „minimalistisches Wohnen“ hat zu Experimenten auf der Suche nach immer kompakteren und autonomeren Wohnprototypen geführt. Wie zum Beispiel die Space Capsule Houses, das Projekt eines chinesischen Unternehmens, das vorgefertigte Wohneinheiten entwickelt hat, die mit minimalem logistischen Aufwand in natürliche oder halbländliche Umgebungen verlegt werden können.

Auch wenn wir in der Stimmung des New Space Age bleiben, ist klar, dass wir weit entfernt sind von Beispielen, die Architekturgeschichte geschrieben haben, wie dem Nakagin Capsule Tower, der 1972 von Kisho Kurokawa in Tokio entworfen und kürzlich abgerissen wurde und der ebenfalls das Design von Raumkapseln übernommen hat. Gleichzeitig sprechen diese Kapseln gut auf unsere Gegenwart ein. Die architektonische Sprache besteht aus runden Formen, freiliegendem Holz in den Innenräumen und Panoramafenstern.

Von den Herstellern selbst wird auf offiziellen Kanälen das Wohnerlebnis als Abenteuer, als Rückkehr zur Natur, aber auch als äußerst einfache Lösung erzählt, um Nutzer von Glamping oder „alternativem“ Tourismus zufrieden zu stellen, insbesondere auf Instagram, wo die Ästhetik des Weltraumzeitalters wieder im Trend zu liegen scheint.

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